Weihnachten…heute und damals…

Weihnachten bin ich zu Hause…

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Das Hohelied der heiligen deutschen Mutternacht

In dieser Weihenacht, da aus dem Schoß des alten Jahres
Das neue Jahr mit Brache, Saat und Ernte quillt,
Erschauen wir in dunkler Winternacht ein klares,
Jahrtausendaltes, hold vertrautes Bild:

Es faltet eine Mutter schlicht im Schoß die Hände,
In jenem Schoß, der schmerzensreich ein Kind gebar,
Und in der tiefsten Dunkelheit der Winterwende
Fällt ihr ein Stern vom hohen Himmel in das Haar.

Aus Volkes Tiefen klingt dazu ein altes Wiegenlied,
Es greift das Kind frohlockend nach dem goldnen Sterne.
Die Mutter aber lächelt leis beglückt und sieht –
Wie Mütter manchmal tun – in eine weite, weite Ferne.

Sie sieht zurück und Ahnen kommen hergegangen,
Sie sieht voraus – auf ihrem Schoß das Kindlein lacht.
Das ist das Bild, das Maler malten, Dichter sangen.
Das Hohelied der heil’gen deutschen Mutternacht.

Thilo Scheller

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Hohe Nacht der klaren Sterne

Hohe Nacht der klaren Sterne,
Die wie weite Brücken stehn
Über einer tiefen Ferne,
D’rüber unsre Herzen geh’n

Hohe Nacht mit großen Feuern,
Die auf allen Bergen sind,
Heut‘ muß sich die Erd‘ erneuern,
Wie ein junggeboren Kind!

Mütter, euch sind alle Feuer,
Alle Sterne aufgestellt;
Mütter, tief in euren Herzen
Schlägt das Herz der weiten Welt!

Hans Baumann, 1936

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Einmal im Jahr

Einmal im Jahr, in der Heiligen Nacht,
verlassen die toten Soldaten die Wacht,
die sie für Deutschlands Zukunft stehen
und kommen nach Haus, nach Art und Ordnung zu sehen.Schweigend treten sie ein in den festlichen Raum –
den Tritt der genagelten Stiefel, man hört in kaum –
sie stellen sich still zu Vater und Mutter und Kind,
aber sie spüren, daß sie erwartete Gäste sind:Es brennt für sie eine rote Kerze am Tannenbaum,
es steht für sie ein Stuhl am gedeckten Tisch,
es glüht für sie im Glase dunkel der Wein.
Und in die Weihnachtslieder, gläubig und frisch,
stimmen sie fröhlichen Herzens mit ein.Hinter dem Bild mit dem Stahlhelm dort an der Wand
steckt ein Tannenzweig mit silbernem Stern.
Es duftet nach Tannen und Apfel und Mandelkern,
und es ist alles wie einst – und der Tod ist so fern. –

Wenn dann die Kerzen am Lichterbaum zu Ende gebrannt,
legt der tote Soldat die erdverkrustete Hand
jedem der Kinder leise aufs junge Haupt:
„Wir starben für euch, weil wir an Deutschland geglaubt.“
Einmal im Jahr, in der Heiligen Nacht,
beziehen die toten Soldaten wieder die ewige Wacht.

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Weihnachtsringsendung 1942

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